Autofahren bei Regen

Es gibt Verhaltensweisen im Alltag, die mich immer wieder erstaunen. Dazu gehören Autofahrer und ihre Reaktion auf die Witterung. Es kommt in Mitteleuropa immer mal wieder vor, dass tagelang, manchmal sogar einige Wochen praktisch kein Regen gefallen ist. Bei trockener Witterung fahren die Verkehrsteilnehmer in der Regel unauffällig. Aber dann, auf einmal ist er da, der Regentag. Nun konnte ich beobachten, dass sich bei einer Vielzahl von Autofahrern neben der unauffälligen Gruppe zwei weitere – in dem Fall jedoch auffällige - Gruppen bilden.

Die einen ignorieren den Regen und die nassen Straßen und fahren genau so als würde es nicht regnen. Dass der Bremsweg verlängert sein kann, fällt der einen Gruppe erst auf, wenn sie wirklich einmal scharf bremsen musste. Auch enge Kurven müssen weiterhin ausgesprochen sportlich gefahren werden.
Die andere Gruppe von Autofahrern reduziert ihre Geschwindigkeit bei Regen so weit, dass man denken könnte nun seien die Straßen schneebedeckt.

Tatsächlich muss man sich im Straßenverkehr bereits bei normalem Regen auf die - gegenüber trockenen Bedingungen - veränderten Verhältnisse anpassen. Bei einer Vollbremsung verlängert sich der Bremsweg und auch die Rutschgefahr in Kurven ist erhöht. Gerade nach langer Trockenheit und nur wenig Regen können Staub oder Pflanzenmaterial wie „Schmierseife“ wirken. Bei kräftigem Regen herrscht zudem die Gefahr von Aquaplaning. Daher sollte man auf der Autobahn mit angepasster Geschwindigkeit fahren, wenn es ziemlich stark regnet. Typische Formulierungen im Wetterbericht sind: „länger anhaltender und ergiebiger Regen“ oder „kräftige Regenschauer“ oder „schauerartig verstärkter (und gewittriger) Regen“. Wenn von Gewittern die Rede ist, muss generell kurzzeitig mit kleineren Überflutungen gerechnet werden.
Beachten Sie, sobald im Wetterbericht von „ergiebigem“, „kräftigem“ oder „gewittrigem“ Regen zu hören ist, planen Sie bei einer Autofahrt mehr Zeit ein als bei trockener Witterung.

Mitnichten führt lediglich starker Regen zu einer Beeinträchtigung im Straßenverkehr. Der kleintropfige Niesel- oder Sprühregen verharrt an Autoscheiben gerne ziemlich lange ohne abzuperlen und damit wieder eine bessere Sicht zu ermöglichen. Gleichzeitig liegt bei Nieselregen die relative Luftfeuchtigkeit nahe 100 Prozent und die Kombination von Nieselregen und gleichzeitig beschlagenen Autoscheiben, kann die Fahrt mit dem Fahrzeug nicht nur beschwerlich, sondern für Sie und andere Verkehrsteilnehmer auch ziemlich gefährlich werden.

Nicht nur Autofahrer können bei Regen Probleme bekommen, sondern erst recht auch Radfahrer. Je nach Bremsschaltung kann der Bremsweg beim Radfahren erheblich länger sein als bei trockenem Wetter. Wer Brillenträger ist, der kennt die eben beschriebenen Sichtbehinderungen der Autofahrer bei Nieselregen ebenfalls sehr gut.
Für alle Verkehrsteilnehmer ist die Kombination aus Regen und Laub im Herbst und Winter als potenziell gefährlich.

Zum Weiterlesen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen