In der kommenden Nacht gebietsweise Bodenfrost

Der Zusatz, ob es in der kommenden Nacht bis zum frühen Morgen Bodenfrost gibt, ist besonders in den Übergangsjahreszeiten, also Frühling und Herbst wichtig. Genau genommen ist die Bezeichnung Bodenfrost nicht korrekt. Denn hier ist nicht gemeint, dass im Boden die Temperatur unter dem Gefrierpunkt sinken wird, sondern knapp über dem Erdboden. Daher müsste es korrekterweise heißen: „Frost in Bodennähe“. Aus Platzgründen wird jedoch oft die Kurzform gebraucht.


An den Wetterstationen wird im Standardfall jeweils auch die Temperatur in 5 cm Höhe über dem Erdboden gemessen. In klaren Nächten sinkt die Temperatur bei windschwachen Verhältnissen in 5 cm Höhe immer unter der in 2 Metern Höhe. Bereits bei Sonnenuntergang strahlt der Erdboden bei nur wenigen Wolken die tagsüber empfangene Wärme wieder in den Weltraum zurück. Das bedeutet, erst kühlt der Erdboden ab, dann die unmittelbar über dem Erdboden liegenden Luft, erst danach die darüber liegenden Luftmassen.

Kalte Luft kann man sich so ähnlich wie Honig vorstellen. In einem Gelände mit Senken und Hügeln sammelt sich in den Senken bereits bei Sonnenuntergang kalte Luft. Dieser Kaltluftsee wächst dann im Laufe der Nacht langsam weiter an und fließt an Hängen wie zäher Honig abwärts. So kommt es, das die Tallagen und Senken mit Kaltluft gefüllt sind, gleichzeitig jedoch die Hügel aus diesem Kaltluftsee herausragen und vergleichsweise mild bleiben.
In den Übergangsjahreszeiten ist
Nachtfrost durchaus üblich

In den Wintermonaten herrscht eine allgemeine Vegetationsruhe, daher ist die Angabe nicht so wichtig. Allerdings wenn im April oder gar im Mai nach Kälterückfällen Frost in Bodennähe zu befürchten ist, dann sollten Sie aufhorchen, sofern Sie in der Landwirtschaft tätig sind oder als Hobbygärtner frostempfindliche Pflanzen im Freien haben. Es gibt Gewächse, die kurzzeitig minus 1 bis minus 2°C vertragen. Aber beispielsweise junge Tomaten- oder Sonnenblumenpflanzen sind nach einmaligem Frost schlicht erfroren.
Für die Landwirtschaft sind Spätfröste vor allem zur Zeit der Obstbaumblüte gefürchtet. Sollte sogar die Möglichkeit von Luftfrost bestehen, dann ist die Gefahr von Spätfrostschäden noch wesentlich höher.

Luftfrost wird in der Temperaturspanne der nächtlichen Minima explizit erwähnt, also beispielsweise: „Tiefstwerte in der Nacht plus 2 bis -2°C und verbreitet Bodenfrost“.
Sofern Sie Gartenbesitzer sind, besteht für Ihre Pflanzen in einer Frühjahrsnacht eine besonders hohe Gefahr, wenn sich Ihr Garten in einer Senke oder im unteren Bereich eines Hanges befindet. Auch windgeschützte Regionen zwischen zwei nicht allzu weit entfernten Baumgruppen oder Wäldern (Lichtungen!) werden nachts besonders kalt und sind somit besonders gefährdet.

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