Autofahrten bei Temperaturwerten um 0°C - Teil 2

Nach Teil 1 der kleinen Serie "Autofahrten bei Temperaturwerten um 0°C", folgt nun Teil 2.

Wenn nach einer Frostperiode Tauwetter eingesetzt hat, der Boden aber noch gefroren ist, dann kann es bereits bei einigen Wolkenlücken zu Glätte durch Gefrieren von Nässe kommen. Der extremste Fall, der mir vorgekommen ist, war eine flächendeckende Vereisung bei +3 bis +6°C Lufttemperatur! Es herrschte nach einer Frostperiode Tauwetter und die Temperatur stieg tagsüber auf +6°C. Als in den Abendstunden die Bewölkung auflockerte, änderte sich die Lufttemperatur nur wenig, allerdings lag die Temperatur unmittelbar am Erdboden bei 0 bis -1°C und die Nässe gefror zu Eis.

Tipp
Achten Sie bei nassen Straßen und einer Temperatur von nur wenigen Grad über dem Gefrierpunkt auf die Bewölkung. Sofern Sie die Sterne und den Mond sehen, fahren Sie als Rad- oder Autofahrer unbedingt sehr defensiv!

Eine andere Form von Eis auf der Straße kann durch gefrierenden Regen entstehen. Bei Temperaturwerten von 0°C oder etwas darunter fängt es an zu regnen, der auf dem kalten Boden zu Glatteis gefriert. Sofern Ihr Autothermometer diese Werte anzeigt und Sie bemerken Regen, dann sollten Sie sofort eine defensive Fahrweise annehmen. Ich habe es schon erlebt, dass bei -1°C und einsetzendem leichten Regen Autofahrer drängeln und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit riskante Überholmanöver durchführten. Dieses Verhalten finde ich mehr als grob fahrlässig.
Bei gefrorenem Boden, Regen und Minustemperatur
können Straßen und Gehwege so spiegelglatt werden
wie die frische Eisfläche dieses Sees.  

Selbst wenn man sich auf die Winterdienste verlässt, können diese auch in solchen Fällen nicht überall gleichzeitig sein. Außerdem gibt es je nach Städte und Landkreise auch etwas unterschiedliche Gesetzgebungen. Es gibt nämlich Regionen, in denen eine präventive Streumaßnahme nicht erlaubt ist.

Glätte durch gefrierenden Regen – auch als Eisregen oder Blitz-Eis bekannt – wird im Standardfall in den Wetterberichten genannt. Bei flächendeckenden oder langanhaltenden Glatteisfällen alarmieren die Wetterdienste sehr eindringlich die Medien, so dass dort dann wenige Stunden im Vorfeld eines solchen Ereignisses sehr deutlich Warnungen ausgesprochen werden. Eine typische Formulierung ist in so einem Fall: „Heute bei Höchstwerten von -2 bis 0°C einsetzender Regen, dabei verbreitet Glatteis!“

Tipp
Sofern Sie von einer größeren Glatteisregengefahr über die Medien hören, dann lassen Sie Ihr Fahrzeug am besten ungenutzt und prüfen Sie, ob Sie überhaupt aus dem Haus gehen müssen. Starke Glatteisfälle sind nicht so oft, aber dafür könnte beim Auftreten vorübergehend die öffentliche Infrastruktur sehr stark gestört sein. Die Gefahr von Sach- und Personenschäden ist bei Glatteisregen extrem hoch!

Nicht ganz so schlimm ist die Situation, wenn es zuerst schneit und dann bei Frost regnen sollte. Wenn der Regen auf den gefallenen Schnee trifft kann sich nicht die glatte Eisdecke bilden, als wenn der Regen auf schneefreiem Boden fällt.

Jetzt kennen Sie den Unterschied zwischen Eisglätte und Glatteis. Glatteis bedeutet Regen, der auf dem Erdboden gefriert. Dieses Ereignis ist seltener, aber oft extrem gefährlich. Eisglätte ist Nässe, die am Boden gefriert. Diese ist vor allem deshalb so gefährlich, weil sie unvermutet und oft nur stellenweise auftritt.

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